Wenn mal kein großer Trip geplant ist, verbringen wir das Wochenende in Madrid. Da gibt es immer Neues zu entdecken
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Anfang Dezember hatte ich wieder ein langes Wochenende. Klar, dass man dieses dann nicht in Aranjuez verbringt, sondern reist. Dieses Mal von Freitag bis Dienstag über Córdoba nach Sevilla. Dieses Mal waren wir mit dem Bus unterwegs. Das Überland- Busnetz ist sehr dicht und relativ günstig. Nach 5 Stunden Fahrt sind wir abends in Córdoba angekommen. Um 23 Uhr gingen wir zum Abendessen, und haben im Freien auf der Terrasse gegessen. Wahnsinn. Anfang Dezember! Am nächsten Tag erkundeten wir Córdoba. Keine Weltstadt, aber echt nett, gemütlich und schönem Flair. Die Hauptattraktion ist die Mezquita-Catedral de Córdoba. Eine Kathedrale, die als Moschee gebaut wurde und heute sogar die drittgrößte der Welt wäre. Jedoch wurde sie um 1230 zu einer katholischen Kathedrale geweiht. Die zweite Hälfte meines Spanienaufenthaltes begann mit dem Besuch von Mama, Papa, Timo und Claudi. Wir hatten für 3 Tage ein Auto, sodass wir auch die Gegend um Aranjuez und Madrid erkundet haben. Zunächst fuhren wir in den Nationalpark „Parque nacional de Cabaneros“, auch die „Steppe Spaniens“ genannt. Eigentlich sind wir den ganzen Tag in der Gegend umhergefahren. Glücklicherweise haben wir einige einheimische Tiere gesehen. Geier, Schlange, Hirsche,… (Read more for pics) Am nächsten Tag waren wir nördlich von Madrid. Über El Escorial und San Ildefonso ging es nach Segovia. Hauptsächlich gibt es Schlösschen zu sehen. Davon gibt es in der Umgebung Madrids richtig viele. El Escorial ist ein riesiges altes Kloster mit einem schönen Blick über die Ebene. Danach fuhren wir durch die Berge Richtung Segovia, eine schöne mittelalterliche Stadt. Selbstverständlich haben wir dort Spanferkel gegessen. In Segovia lohnt sich der Alcázar sowie das beeindruckende Viadukt. (Read more for pics) BernabeuAls Fußballfan muss man ja auch mal das Bernabeu- Stadion besuchen. Rainer und ich haben uns das Champions- League Spiel Real Madrid gegen Ajax Amsterdam angeschaut. Das Stadion ist sehr beeindruckend. Es ist einfach riesengroß. Wir hatten super Plätze, obwohl wir relativ weit oben waren, fühlte man sich richtig nah unten, weil es sehr steil gebaut ist. Nur die Stimmung war nicht gut, die ist in Stuttgart besser ☺ . Es gibt einen kleinen Fanblock, in dem sich die Fans auch Mühe geben aber der ist einfach zu klein um das ganze Stadion mit Lärm zu versorgen. Und die anderen Besucher ...naja, mein Chef sagt, das sei für diese wie ein Theaterbesuch. Man muss nur gesehen werden- den Eindruck hatte ich auch. Das Spiel war bis auf die letzten 20 Minuten sehr gut. Und dann schiebt sich Ajax 5 Minuten den Ball hin- und her, und es wird von den Fans nicht einmal vereinzelt gepfiffen. Komisch. Und in der Halbzeit packen sich manche ihren mitgebrachten Salat in der Tupperschüssel aus. Also echt, wo sind wir denn? Da ist mir die halb-verkohlte Stadionwurst schon lieber. Aber Fußball vom Feinsten, Özil und Khedira haben gespielt, Stadion richtig mächtig. War ein schöner Abend. Laut meinem Chef sind die „echten“ Madrilenen, wie er Atletico Madrid Fans. Da werde ich mir auch auf jeden Fall noch ein Spiel anschauen. Tickets kann man übrigens wieder an den Bankautomaten bestellen und gleich ausdrucken. Estadio Vicente CalderonEine weitere Attraktion im Dezember war der Stadionbesuch im Estadio Vicente Calderon. Wir haben das Spiel Atletico Madrid – Betis Sevilla angeschaut. Von vielen Madrilenen wurde uns geraten, auch mal ein Spiel von Atletico anzuschauen. Den tollen Fußball sieht man zwar bei Real Madrid, aber die richtigen Fans seien bei Atletico. Und das hat man auch gespürt. Wahnsinn, die Stimmung. In diesen 2 h hat sich mein Wortschatz um einige Schimpfwörter erweitert. Da werden die eigenen Spieler ausgepfiffen und sogar hämisches Klatschen bei den Auswechslungen ist keine Seltenheit. Sehr amüsant. Überrascht hat uns dann noch ein ältere Dame, die durch den ganzen Block lief und jedem eine typische spanische „Weihnachtssüßigkeit“ geschenkt. Eigentlich habe ich mal von Mama gelernt, dass man nichts von Fremden annehmen soll, aber ich kam nicht herum. Da alle anderen 100 Fans das auch gegessen haben, haben wir uns auch getraut. Man ist zwar echt skeptisch, aber die Dame meinte es einfach nur nett. (Read more) Tolle Stadt ganz in der Nähe. Es zählt auch zu den UNESCO- Weltkulturerben. Der beeindruckende Alcázar, die nette Innenstadt mit vielen Kirchen und Gässchen sowie das gesamt Stadtbild machen Toledo zu einem Highlight Spaniens. Unbedingt sollte man den Panoramaweg abfahren. Dies ist auch mit einem Stadttour- Zug möglich. Empfehlenswert ist auch ein Besuch bei Nacht. Am besten kommt man mit dem Auto hin. Parken ist am unteren Stadtring möglich. Man kann dann entweder hochlaufen, oder man fährt ein Stück mit der Rolltreppe. Es gibt wohl auch eine direkte Busverbindung von Aranjuez, aber von Madrid aus gibt es ebenso gute Busverbindungen.
Spanien hat ganz nette Weihnachts- und Silvester- Traditionen. Alle Spanier freuen sich am meisten auf die Weihnachtslotterie, die seit 200 Jahren ausgespielt wird. Die ausgeschüttete Gesamtsumme ist die höchste der Welt (sagen zumindest die Spanier). Wochen vor Weihnachten wurde man überall auf den Straßen und in Cafès angesprochen und es wurde einem die Lose aufgeschwätzt. Naja, irgendwann beschlossen wir in der Gruppe, auch ein Zehntel Los für 20 Euro zu kaufen. Wir dachten, wir müssen ja auch mitreden können.
Das Besondere ist aber die Auslosung. Die findet immer am 22.12 statt. Mein Kollege, der gegenüber von mir sitzt hat uns im Vorfeld alles genau erklärt, und dabei auch ganz stolz erzählt, dass er „muchos“ Lose hat. Kurz nach Weihnachten haben wir noch Tagesausflüge unternommen. Es ist echt faszinierend, dass man nur nach kurzer Fahrt ein neues Landschafsbild ergibt. Von Wüste, Steppe, Wald, Hochland, Schneeberge ist alles dabei. Zunächst waren wir im Osten, in Cuenca (mit ihren hängenden Häusern) und der Ciudad Encantada (Kalklandschaft im Spanischen Hochland). Am 1. Advent wurde die mit Weihnachtszeit eingeleitet.
Zunächst haben wir einen deutschen Weihnachtsmarkt in Madrid besucht und uns über deutsches Essen und Trinken, wie Sauerkraut, Würstchen, Kartoffelsalat, Weißbier, Waffeln, Lebkuchenherzen... gefreut. Anschließend wurde die Wohnung dekoriert und Plätzchen gebacken. Nebenher haben wir leckere „Rote“ Würstchen gebraten und Glühwein gekocht. Und schon bald kommt unser Weihnachtsbaum fürs Wohnzimmer... |
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February 2012
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